Bergisch Gladbachs Zukunft gestalten – klimaneutral, gerecht und lebenswert
Mit uns GRÜNEN geht Bergisch Gladbach entschlossen den Weg zu einer klimaneutralen, gerechten und lebenswerten Stadt. Unser Ziel ist klar: Klimaschutz ist keine Option, sondern eine Notwendigkeit, die – klug genutzt – viele Chancen mit sich bringt. Wir erkennen die planetaren Grenzen und unsere Verantwortung für nachfolgende Generationen an und leiten daraus konsequentes, zukunftsorientiertes Handeln ab. Unsere Politik wirkt in Bergisch Gladbach und darüber hinaus: Klimafreundliche Verkehrsmittel sind kostengünstig, platzsparend, leise und umweltfreundlich. Davon profitieren wir hier vor Ort und gestalten unsere Stadt lebenswerter. Mit klimaneutraler Energie- und Wärmeversorgung sind wir unabhängiger von autoritären Regimen, fossilen Rohstoffen und steigenden CO2-Preisen. Das stärkt unsere regionale Wertschöpfung, weil erneuerbare Energien vor Ort erzeugt, genutzt und weiterentwickelt werden, schafft sichere Arbeitsplätze und fördert Innovation in der Region. Gleichzeitig trägt eine konsequente Energiewende zur globalen Stabilität bei. Ressourcenkonflikte und Fluchtursachen nehmen ab, wenn fossile Energieträger keine Machtfaktoren mehr sind. Klimaneutralität ist damit nicht nur eine ökologische, sondern auch eine soziale und friedenspolitische Notwendigkeit.
Über das „Wie“ diskutieren wir leidenschaftlich mit allen demokratischen Parteien, aber unser Kurs bleibt im Ziel konsequent: Bergisch Gladbach muss bis spätestens 2045 klimaneutral sein, gerne auch schon früher. Dafür setzen wir auf eine ambitionierte Energiewende, eine nachhaltige und inklusive Stadtentwicklung mit lebendigen und starken Nachbarschaften und eine gerechte, ökologische Verkehrspolitik.
Seit 2020 haben wir gemeinsam mit unserem Bürgermeister Frank Stein zunächst in einer Ampelkoalition, später erfolgreich mit wechselnden Mehrheiten nach Jahren des Stillstands wichtige Weichen gestellt:
- Ein Klimaschutzkonzept wurde verabschiedet.
- Die kommunale Wärmeplanung steht und wird nun schrittweise umgesetzt.
- Die neu gegründete Schulbau GmbH modernisiert und baut Schulen in Rekordtempo.
- Das Zanders-Gelände wird sich zu einem nachhaltigen Quartier entwickeln.
- Für den zweigleisigen S-11 Ausbau wurden wichtige Weichen gestellt. Dieses Projekt hat für uns GRÜNE weiter höchste Priorität.
- Die Belange des Rad- und Fußverkehrs sowie des ÖPNV werden stärker berücksichtigt. Mit vielen kleinen und einigen größeren Maßnahmen wurde die Verkehrssicherheit erhöht.
Bürgermeister aus und für Bergisch Gladbach: Marcel Kreutz
Im Bündnis mit der SPD sehen wir das größte Potenzial, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen. Für die Umsetzung politischer Beschlüsse braucht es unsere engagierte und kompetente Verwaltung mit einer starken Führungsspitze – einen Bürgermeister, der die Herausforderungen und Eigenheiten unserer Stadt kennt und hier verwurzelt ist.
Marcel Kreutz ist dafür die richtige Person. Er steht für eine Stadtpolitik, die Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit und wirtschaftliche Stärke verbindet. Jede Stimme für BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN stärkt unsere Politik – und jede Stimme für Marcel Kreutz bringt unsere gemeinsame Vision in die Realität. Die Herausforderungen sind groß, die Chancen ebenso.
Lasst uns gemeinsam den Weg in eine nachhaltige und lebenswerte Zukunft weiter gehen – für unsere Stadt!
Bildung, Betreuung, Beteiligung – beste Chancen für Kinder und Jugendliche
Bildung ist die Voraussetzung dafür, dass alle Menschen in einer friedlichen, gerechten und nachhaltigen Welt leben können. Um den Bildungsstandort Bergisch Gladbach zu stärken, benötigen wir ein hochwertiges und breitgefächertes Bildungsangebot.
Der Schul- und Kitabau hat für uns absolute Priorität. Um die dringend benötigten Sanierungen und Neubauten effizient und schneller umzusetzen, wurde 2022 die Schulbau GmbH gegründet, die in Rekordtempo Projekte abarbeitet. Mit zwei fertiggestellten Sofortschulen (Hebborn und Refrath) und der Erweiterung des Schulzentrums im Kleefeld hat die Schulbau GmbH ihre Feuertaufe bestanden und steigert nun kontinuierlich ihre Kapazitäten.
Zudem wurde erstmals zwischen Verwaltung und Politik ein nachvollziehbares Arbeitsprogramm mittels einer Prioritätenliste vereinbart. Uns ist bewusst, dass solche Listen nicht nur begeistern. Transparent wurde nun aber, wie groß die Herausforderung ist, den Sanierungsstau aufzuheben und welch fatale Folgen die jahrelange Vernachlässigung unserer Schulen und Kitas hatte. Die Herausforderungen möchten wir mit folgenden Maßnahmen weiter bewältigen:
- Schulbau GmbH: Um noch mehr Tempo machen zu können, werden wir das Personal weiter aufstocken.
- Zukünftige Vorhaben beschleunigen: Mit Hilfe der eingeführten Schulbaustandards beschleunigen wir alle zukünftigen Vorhaben, da klare Kriterien zu baulichen und pädagogischen Anforderungen definiert wurden. Moderne Schulen und Sportstätten müssen langlebig, modular, barrierefrei und energieeffizient sein; das Raumkonzept muss die verschiedenen Lernbedürfnisse der Kinder berücksichtigen.
- Digitales Lernen: Neben einer guten Ausstattung sind der Support für die Schul-IT und die Anbindung an das Glasfasernetz Grundvoraussetzungen.
- Interimsschulen: Mit gut ausgestatteten Übergangsschulenwollen wir auch während der Bau- und Sanierungsphasen bestmögliche Lernbedingungen für die Kinder gewährleisten.
- Bildungscampus: Wir unterstützen die Planungen, auf dem Zandersgelände einen „Campus für berufliche Bildung“ zu etablieren. Ausgehend von einem branchenübergreifenden Innovationslabor für die berufliche Ausbildung verschiedener Gewerke soll hier zeitnah ein erster Exzellenzbaustein entstehen, bevor auch die Berufskollegs und die Ausbildungsstätte der Kreishandwerkerschaft einen neuen Standort auf Zanders erhalten.
- Schulwege: Alle Kinder sollen sicher zur Schule kommen (→ Verkehr).
- Deutschlandticket: Der Zuschuss für Schülerinnen und Schüler zum Deutschlandticket muss auch in Zukunft gesichert werden.
Kitas, Tagespflege und Offene Ganztagsschulen (OGS) brauchen Qualität
Wir GRÜNE haben in der letzten Wahlperiode den Ausbau von Ganztagsbetreuung, Kindertagespflege und Kita-Plätzen intensiv vorangetrieben. Diese Einrichtungen fördern nicht nur das individuelle Lernen der Kinder, sondern auch das Miteinander verschiedener sozialer und kultureller Gruppen. In absoluten Zahlen gab es eine enorme Platzsteigerung. Trotzdem steigt der Bedarf schneller als weitere Plätze angeboten werden können. Dieser Herausforderung stellen wir uns:
- Der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz muss erfüllt werden. Auch nach der Fertigstellung der Kita Reiser/Mondsröttchen bleibt der weitere Ausbau der Betreuungsplätze für alle Altersgruppen von der Kita über die Tagespflege bis zur OGS prioritär.
- Die Qualität der Einrichtungen muss – neben der Sicherstellung der Anzahl der Betreuungsplätze – auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen.
- Die Sprachförderung in unseren Kitas soll weiterhin gezielt und kostenlos möglich sein.
- Pädagogische Fachkräfte für das Jugendamt und die pädagogischen Einrichtungen müssen durch gute Arbeitsplätze in unserer Stadt gewonnen und langfristig gehalten werden.
Aktive Unterstützung für das Jugendamt
Auch das Jugendamt leidet unter dem Fachkräftemangel und benötigt dringend Unterstützung. Es muss all seine Aufgaben – von der Sicherstellung der Kernaufgaben über die Jugendbeteiligung bis hin zur Gestaltung von Freizeitangeboten – effizient und wirkungsvoll umsetzen können.
- Die Optimierungsprozesse im Jugendamt werden ausgeweitet, insbesondere durch die Digitalisierung. Online-Portale und schnellere Bearbeitungsprozesse entlasten dabei sowohl Eltern als auch Mitarbeitende.
- Digitale und analoge Melde- und Alarmsysteme müssen den Kinderschutz unmittelbar, schnell und wirksam gewährleisteten.
- Ausbildungs- und Rekrutierungsprogramme zur Fachkräftegewinnung in der Jugendhilfe müssen in Kooperation mit den Freien Trägern initiiert werden.
- Die Teilhabe aller Kinder und Jugendlichen muss ermöglicht werden.Die regelmäßige Aktualisierung des Kinder- und Jugendförderplans wollen wir kritisch und konstruktiv begleiten. Wir setzen uns für die Unterstützung und Mitsprache von Jugendlichen im öffentlichen Raum ein (→ Kultur und Sport).
- Jugendzentren: Die gute personelleAusstattung, ansprechende Inneneinrichtungen und attraktive, jugendgerechte Angebote in unseren Jugendzentren und der Kreativitätsschule müssen finanziell abgesichert werden.
- Spiel- und Bewegungsflächen: DieInstandhaltung inklusiver, sauberer und sicherer Flächen im öffentlichen Raum ist uns GRÜNEN wichtig. Zudem soll ein städtisches Programm entwickelt werden, das Parks und Schulhöfe für jugendgerechte Aktivitäten wie Skaten, Basketball oder Street-Art nutzbar macht (→ Kultur und Sport).
Klima und Umwelt – gesunde Natur, gesunde Stadt
Klimaschutz ist und bleibt eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Wir müssen und können unser Leben und Wirtschaften so gestalten, dass wir mit den begrenzten Rohstoffen innerhalb der planetaren Grenzen verantwortungsvoll umgehen und uns und folgende Generationen zum Beispiel vor Unwetterkatastrophen schützen. Bei der Umsetzung von Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen nehmen die Kommunen eine zentrale Schlüsselrolle ein.
Bergisch Gladbach ist eine Großstadt mit hohem Wald- und Grünflächenanteil, der von unseren Bürgerinnen und Bürgern für die Naherholung sehr geschätzt wird. Gleichzeitig sind diese Flächen mehr als nur Erholungsorte – sie haben eine zentrale Funktion für den Klimaschutz und die Klimaanpassung unserer Stadt. Sie leisten einen unschätzbaren Beitrag zur Lebensqualität und sind essenziell für eine zukunftsfähige Kommune. Sie dienen der Starkregenvorsorge, dem Hitzeschutz, als Frischluftschneisen, der Artenvielfalt und unserer Versorgung mit Lebensmitteln. Der Anspruch an diese Flächen ist also enorm – umso wichtiger ist es, sie langfristig zu schützen und nachhaltig zu entwickeln.
Wir GRÜNE haben bereits wichtige Schritte unternommen, um den CO₂-Ausstoß unserer Stadt zu reduzieren und uns auf zukünftige Herausforderungen vorzubereiten. Mit dem von uns eingeführten Klimaschutzkonzept und dem darin enthaltenen Hitzeaktionsplan stellen wir sicher, dass bei allen kommunalen Entscheidungen klimatische und ökologische Auswirkungen mit hoher Priorität berücksichtigt und Emissionen konsequent reduziert werden. Eine Baumschutzsatzung haben wir ebenfalls eingeführt.
An diesem verantwortungsvollen und zukunftsorientierten Kurs möchten wir in den nächsten Jahren mit folgenden Maßnahmen festhalten:
Klimaanpassung – frühzeitige Vorsorge
- Schwammstadt-Prinzip: Bei allen Bauvorhaben sollen dezentrale Regenwasserbewirtschaftung, begrünte Fassaden und kühlende Wasserelemente mitgedacht werden. Regenwasserversickerung vor Ort spielt eine zentrale Rolle, um die Belastung der städtischen Kanalisation zu verringern.
- Starkregenvorsorge: Unser Ziel ist es, das bestehendeAbwasserkonzeptzu überarbeiten und die geplanten, enormen Investitionen in neue, große Abwasserkanäle zu reduzieren. Stattdessen setzen wir auf nachhaltige Regenwassernutzung und dezentrale Lösungen, die das Wasser vor Ort speichern und die Stadt klimafreundlicher machen.
Klimaresilienz durch blau-grüne Infrastruktur
- Flächenentsiegelung: Schulhöfe, Parkplätze und andere versiegelte Flächen sollen nach Möglichkeit entsiegelt werden, um Wasser besser zu speichern und das Mikroklima zu verbessern.
- Naturnahe Gewässer: Die Strunde soll auf dem Zanders-Gelände wieder einen natürlichen Bachverlauf erhalten, um Hochwasserschutz und Biodiversität zu fördern. Gleichzeitig wird dies Vorbildcharakter für andere Bachnaturierungen haben, mit denen wir die EU-Wasserrahmenrichtlinie umsetzen.
- Grüne Vernetzung: Parks, Friedhöfe, Wälder, Wiesen und Straßenbegleitgrün sollen miteinander verbunden werden, um Biotope zu schützen und Lebensräume zu schaffen.
Umweltschutz – für Gesundheit und Lebensqualität
- Feinstaub- und Lärmverminderung: Neben Tempo 30 verringert die Begrünung von Straßen und Fassaden Feinstaub und Lärm, was sowohl die Luftqualität als auch das allgemeine Wohlbefinden erhöht.
- Feuerwerksverbot: Wir GRÜNE sind für ein Verbot von privaten Feuerwerken, da diese nicht nur erhebliche Feinstaubemissionen verursachen, sondern auch die Gesundheit von Menschen und Tieren sowie die Umwelt belasten.
- Müllvermeidung: Wir setzen auf konsequente Maßnahmen zur Reduzierung von Müll und zur Förderung eines bewussten Umgangs mit Ressourcen. Dazu gehören höhere Geldstrafen bei der unerlaubten Entsorgung von Müll wie Zigarettenkippen und anderen Abfällen, die die Umwelt belasten. Zudem möchten wir die Bürgerinnen und Bürger ermutigen, Verantwortung für ihre unmittelbare Umgebung zu übernehmen – etwa durch die Förderung von Nachbarschaftsaktionen, bei denen gemeinsam vor Ort aktiv für Sauberkeit gesorgt wird.
Zukunftsfähiges und verantwortungsvolles Wirtschaften
- Verpackungssteuer: Wir möchten eine Steuer für Einweggeschirr und Verpackungen einführen, um den Einsatz von Plastik und Einwegprodukten sowie das Müllaufkommen in der Stadt zu reduzieren und nachhaltige Alternativen wie Mehrwegverpackungen zu fördern.
- Nachhaltige Grünflächenbewirtschaftung: Die neu erworbenen Waldflächen rund um Schloss Lerbach sollen nach den PEFC-Kriterien nachhaltig bewirtschaftet werden. Desgleichen sollen die wenigen landwirtschaftlichen Flächen unserer Stadt nur an solche Pächter vergeben werden, die mindestens gemäß der EG-Bioverordnung wirtschaften oder einem der ökologischen Anbauverbände angehören.
Stadtentwicklung und Wohnen – grün, urban und kompakt
Grün, urban und kompakt ist unser Leitbild für die Stadtentwicklung. Eine Stadt der kurzen Wege stellt die einfache Erreichbarkeit aller wesentlichen Stadtfunktionen sicher, vermeidet Verkehr und erhöht die Lebensqualität und Attraktivität unserer Stadt. Stadtentwicklung für alle muss auch den Bedürfnissen von Kindern, Jugendlichen, Personen mit Familien- und Betreuungspflichten sowie hochbetagten Menschen und solchen mit Beeinträchtigung gerecht werden.
Bergisch Gladbach: Teil der Metropolregion Köln-Bonn und Tor zum Bergischen Land
Aufgrund des gesellschaftlichen Wandels wird sich nur in kompakten Strukturen mittelfristig eine umfassende Nahversorgung mit Gütern und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs und weiteren Angeboten aufrechterhalten oder neu entwickeln lassen. Zersiedelung fördert das Abwandern von Kaufkraft und das Online-Shopping, was Bergisch Gladbach wirtschaftlich wie sozial entkernt.
Deshalb stärken wir die Viertel, sichern Teilhabe für alle und fördern auch in Zeiten angespannter Haushalte innovative Projekte, die das Gemeinwohl stärken, als Zukunftsinvestitionen. Aufbauend auf die Erfolge der letzten Wahlperiode wollen wir die nachhaltige Stadtentwicklung fortsetzen. Der Erwerb des Zanders-Geländes hat riesige Chancen auf eine Stadterneuerung eröffnet. Diese gestalten wir im Sinne des guten Lebens für Bergisch Gladbach, mit Ausstrahleffekten für das Umfeld und die gesamte Stadt. Wir haben ein urbanes Gebiet auf dem Zanders-Areal verankert und damit die Möglichkeit geschaffen, dass dort Wohnraum für 3.000 Menschen und ebenso viele Arbeitsplätze entstehen.
Maßvolle und verträgliche Nachverdichtung der Bebauung stärkt – zusammen mit sozialer Durchmischung – persönliche Beziehungen und ist für eine ökologisch vertretbare Bilanz unabdingbar. Wir wollen die Nebenzentren stärken und diese und die ländlichen Bereiche mit den Zentren in Bergisch Gladbach, Bensberg und Refrath vernetzen (→ Verkehr), damit unsere Stadt eine gemeinsame Herzensangelegenheit aller Bürgerinnen und Bürger bleibt.
Grüne Bodenpolitik für Bergisch Gladbach
In Bergisch Gladbach herrscht und verschärft sich, wie andernorts, der Mangel an Wohnraum, insbesondere im unteren und mittleren Preissegment. Dem entgegenzuwirken bleibt eine der zentralen Gerechtigkeitsfragen unserer Zeit. Gleichzeitig muss mit Fläche schonend umgegangen werden. Boden ist nicht vermehrbar und darf im Interesse des Gemeinwohls deshalb nicht nach den klassischen Marktprinzipien verteilt werden. Außerdem ist er kostbar für das ökologische Gleichgewicht. Daher fordern wir:
- Konsequente Umsetzung des Baulandmanagements: Wir setzen auf Zwischenerwerb des Bodens durch die Kommune, Bodenbevorratung zur Preisdämpfung, Direktvergaben und die Vergabe nach Konzept statt eines reinen Preiswettbewerbs.
- Bewahrung der Erträge für zukünftige Generationen: Die vorrangige Vergabe in Erbpacht und den Verkauf an gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaften haben wir in der Diskussion verankert. Nun gilt es, dies nicht nur auf dem Zanders-Areal umzusetzen, den Boden zu entwickeln und dessen Erträge für unsere Kinder zu bewahren.
- Nachverdichtung statt Zersiedelung: Der Schutz von Außenbereichen und naturnahen Flächen wird konsequent fortgeführt, dazu haben wir die Priorisierung der Bauleitplanung unterstützt. Dies trägt zu einer Stadt der kurzen Wege bei und wirkt einer Zersiedelung, sowie einem hohen Flächenverbrauch entgegen.
Wo die Erschließung neuer Flächen unvermeidlich ist, werden diese in qualitätsvoller Dichte funktionsgemischt entwickelt und durch eine vorrangige Anbindung an den Umweltverbund (Fuß- und Radverkehr, Bus und Bahn) verträglich für unser Verkehrsnetz gestaltet. Innenentwicklung kommt vor Außenentwicklung, Umnutzung vor Neufläche. Wir sorgen weiter für eine zukunftsorientierte Stellplatzminimierung auf dem Zanders-Areal, möglichst schon vor dem Bau, sicher aber durch umnutzbare Mobilitätshubs, in denen verschiedene Mobilitätsangebote zur Auswahl stehen und die den Verkehr mit geringer Belastung des öffentlichen Raums bündeln.
Grünes Bauen – ökologisch und gerecht in die Zukunft
Allein der globale Zementverbrauch frisst einen Großteil des verbleibenden CO2-Budgets auf. Bauherr*innen müssen motiviert und gefordert werden, auf nachwachsende oder recycelte Baustoffe (z.B. Holz) zu setzen, welche es auch in unserer Region gibt. Auf dem Zanders-Areal wurden unsere Anregungen beim Bildungs-Campus und im Strukturplan aufgegriffen und sind nun in der Umsetzung dort und andernorts zu konkretisieren.
Mit dem Zanders-Areal haben wir die Chance, ein Musterbeispiel für zirkuläres Bauen und Rohstoffrecycling zu schaffen. Der „cradle-to-cradle“ Ansatz für die Feuerwache Süd markiert einen Meilenstein in der kommunalen Verantwortungsübernahme im Bau, weil durch vollständige Wiederverwendung aller Baumaterialien im Sinne einer Kreislaufwirtschaft erstmalig Generationenverantwortung baulich sichtbar gemacht wird.
Gutes Wohnen für alle Generationen
Selbstbestimmtheit im Wohnen und Leben unter Berücksichtigung ökologischer
Grenzen ist Orientierung für unsere Politik. Der überdurchschnittlich große Wohnraum in Bergisch Gladbach ist Ursache vieler Strukturprobleme. Hoher Energie- und Flächenverbrauch sowie ein starkes Verkehrsaufkommen sind die Folgen. Deswegen fordern wir:
- Flächensparende Wohnungen auf Zanders: Mit dem Zanders-Areal werden flächensparende und lebenswerte Wohnformen als Referenz für zukunftsfähiges Bauen etabliert. Angebote von Gemeinschaftsräumen und -einrichtungen reduzieren den individuellen Flächenbedarf, z. B. für Home Office oder Gästezimmer, die sonst nur für einen kurzen Teil der Nutzungsphase gebraucht werden, aber dauerhaft bezahlt werden müssen.
- Bezahlbarer Wohnraum für alle: Mit dem Baulandbeschluss haben wir 30% geförderten Wohnungsbau in Neubauprojekten mit Bebauungsplanerstellung gesichert. Ergänzend werden wir die Entstehung preisgedämpften Wohnens für die breite Mittelschicht fördern. Bezahlbares Wohnen für alle ist Grundlage für eine lebendige und sozial gerechte Stadt.
- Förderung innovativer Wohnformen: Heute steht ausschließlich die Rheinisch-Bergische Siedlungsgesellschaft als Partnerin kommunaler Wohnungspolitik zur Verfügung. Wir möchten eine größere Vielfalt von Akteur*innen in diesem Bereich fördern, um das Potential von integrativen Projekten wie z. B. gemeinschaftlichen Wohnformen und Baugenossenschaften für unsere Stadt zu erschließen.
- Neue Wohnformen: Neue gemeinschaftliche Wohnformen, wie Mehrgenerationswohnen und Inklusionsprojekte, werden auf dem Zanders-Areal angeboten. Attraktive Wohnmodelle für Singles und ältere Menschen erzeugen Bewegung im Wohnungsmarkt und ermöglichen Generationenwechsel in Einfamilienhäusern. Diese können von jungen Familien bezogen oder ggf. zu kleineren Wohnungen umgestaltet werden. Der Gewinn ist soziale Vielfalt, Lebendigkeit und Flächenschonung.
Kommunale Vorbildfunktion
In der zurückliegenden Wahlperiode wurden mit dem Beschluss eines integrierten Klimaschutzkonzepts für eine Klimaneutralität Bergisch Gladbachs bis 2045 und dem frühen Einstieg in die kommunale Wärmeplanung wichtige Weichen gestellt. Bedeutende Einzelmaßnahmen wie das Mohnweg-Schwimmbad, die Sofortschulen, die Feuerwache-Süd sowie die Vorgaben zur Entwicklung des Wachendorff-Geländes und anderer Bauprojekte markieren einen neuen Standard für zukunftsfähiges Bauen in unserer Stadt.
Die Automatismen für eine integrierte Nachhaltigkeit in allen kommunalen Baumaßnahmen sind trotz größerer Fortschritte weiter zu stärken. Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen, welche externe Kosten (z.B. Klimafolgekosten) beachten, müssen selbstverständlich werden. Kommunale Projekte müssen mit dem Ziel der Klimaneutralität bis 2045 verträglich sein, genauso müssen sie alle anderen Nachhaltigkeitskategorien über den Lebenszyklus hinweg beachten.
Stärkung der städtischen Infrastruktur und des öffentlichen Raums
Digitalisierung und der demografische Wandel verändern die Wohn- und Arbeitswelt. Der Umweltverbund und E-Bikes reduzieren die Abhängigkeit vom Auto. Es entstehen neue Mobilitätsangebote (→ Verkehr), das schafft Platz für Entsiegelung, um die Stadtökologie angesichts von Klimaerwärmung und Starkregen zu verbessern (→ Klima und Umwelt) und damit Raum für Menschen, um sich im Stadtgebiet zu begegnen und zu erholen. Wir treten für eine Wiederbelegung des öffentlichen Raums und Schaffung neuer Orte der Verbindung in allen Vierteln ein, wo immer möglich in Kooperation mit den Bürger*innen.
- Attraktives Bahnhofsgelände: Das Bahnhofsgelände in Bergisch Gladbach wird über viele Jahre einen Wandlungsprozess durchlaufen müssen, der mit der Fertigstellung des S-Bahn-Ausbaus nicht abgeschlossen sein wird. Durch die neu entstandene Bebauung an den Kalköfen und auf dem Köttgen-Areal wollen wir den gesamten Bahnhofsbereich unter Einbeziehung der RheinBerg-Passage mit attraktiven Zwischennutzungen beleben, die auch den Weg zu endgültigen Nutzungen weisen können.
- Anbindung des Zanders-Geländes: Die städtebauliche Anbindung der Innenstadt an das Zanders-Gelände ist von großer Bedeutung für das Gelingen der Integration von alt und neu. Damit ist ein barrierearmer, großzügiger „Brückenschlag“ (An der Gohrsmühle) zur Innenstadt ein früh zu planendes Schlüsselprojekt.
Sozial – weil Gemeinschaft trägt
Wir GRÜNE setzen uns dafür ein, dass die Bürgerinnen und Bürger in Bergisch Gladbach unabhängig von Alter, Herkunft, Geschlecht, sexueller Orientierung, Kultur, Religion oder einer Behinderung gleichberechtigt am Leben in Bergisch Gladbach teilhaben können. Dafür stärken wir die soziale Infrastruktur mit guter Gesundheitsversorgung, Bildung, Beratung und Unterstützung für Familien, Senioren und Menschen mit Behinderung. Unser Ziel ist eine inklusive Stadtgesellschaft, in der jede Person frei und selbstbestimmt leben kann.
Lebendige Stadtteile, Teilhabe und Schutz
Bergisch Gladbach lebt von Zusammenhalt und gegenseitiger Unterstützung. Deshalb verbinden wir soziale Gerechtigkeit mit ökologischer Nachhaltigkeit, um die Lebensqualität langfristig zu sichern.
- Orte der Begegnung fördern: Wir setzen uns für lebendige Stadtteile ein und wollen für alle Generationen Orte zum sozialen Austausch, zum gemeinsamen Aufenthalt, Arbeiten und Vernetzen schaffen. Wir unterstützen den Erhalt und die Pflege bestehender Angebote, wie z. B. des Mehrgenerationenparks in Refrath oder des Begegnungs-Café Himmel & Ääd in Schildgen.
- Soziale Einrichtungen stärken: Neben Schulen und Kitas muss auch der Bau von Senioren- und Jugendhilfeeinrichtungen sowie der Ausbau von Frauenhausplätzen priorisiert werden.
- Bürgerbüros in den Stadtzentren: Die Bürgerbüros in Stadtmitte, Bensberg und Refrath sollen als Anlaufstellen für Bürgerinnen und Bürger erhalten bleiben.
- Sicherheit durch praktikable Konzepte: Evakuierungs- und Katastrophenschutzpläne müssen uns auf mögliche Hochwasser und Hitzewellen vorbereiten. Vorbeugende Schritte dazu wie z. B. Schattenplätze im Stadtzentrum und „Schwammstadt“-Maßnahmen wie Gründächer, Wasserreservoirs und Entsiegelungen müssen umgesetzt werden.
- Öffentliche Toiletten: Wir wollen für alle Bürgerinnen und Bürger zugängliche Toiletten in den Stadtteilen einrichten. Das trägt wesentlich zur Aufenthaltsqualität und zur Sauberkeit bei. Eine „Toilette für Alle“ (mit einer Pflegemöglichkeit) wollen wir in der Stadtmitte schaffen, z. B. auf dem Zanders-Gelände.
- Vorbilder auszeichnen: Die Ehrungen durch den Heimatpreis und die Verleihung der Ehrennadel sind wichtige Impulse für die Stadtgesellschaft und sollen auch in Zukunft vielfältig engagierte Menschen unserer gesamten Stadtgesellschaft wertschätzen.
Miteinander und Füreinander: Sozial gerecht vor Ort
Bergisch Gladbach ist vielfältig – das soll sichtbar werden. Jede und jeder von uns braucht einen Platz in unserer Gemeinschaft. Mit dieser Sozialpolitik stärken BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN den Zusammenhalt und wirken Einsamkeit und Ausgrenzung entgegen.
- Ehrenamt stärken: Unsere Nachbarschafts- und Bürgerinitiativen, die Vereine und unsere Städtepartnerschaften sind wichtig. Wir fordern eine aktive Ehrenamtsstelle zur Unterstützung unserer ehrenamtlich tätigen Bürgerinnen und Bürger.
- Integration fördern: Willkommensinitiativen sollen gestärkt werden, um Menschen mit Flucht- oder Migrationserfahrung in Bergisch Gladbach eine neue Heimat zu geben. Wir wollen Integrations-Initiativen unterstützen, setzen uns für Antirassismus-Programme und die Förderung von Begegnungsorten ein. Wir unterstützen den Integrationsrat.
- Interkulturelle Begegnung unterstützen: Die Feste in unserer Stadt und in den Stadtteilen sollen Begegnung aller Bürgerinnen und Bürger ermöglichen. Sie fördern den gesellschaftlichen Zusammenhalt und sollen durch ein festes Budget gesichert werden.
- Inklusion und Barrierefreiheit: Unser Ziel ist, allen Menschen die gleichberechtigte Teilnahme am städtischen Leben zu ermöglichen – im öffentlichen Raum sowie in sozialen und kulturellen Bereichen. Wir unterstützen den Beirat für Menschen mit Behinderung aktiv bei der Umsetzung des neuen Inklusionsplans, um barrierefreie Infrastruktur zu schaffen.
- Seniorenbeteiligung durch aktive Mitarbeit sichern: Der Seniorenbeirat unterstützt und fördert die aktive Teilhabe älterer Menschen. Daran arbeiten wir mit. Wir setzen uns für den Erhalt der Begegnungsstätten ein. Bei aller notwendigen Digitalisierung müssen weiterhin persönliche Ansprechpersonen für die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger da sein.
Geschlechtergerechtigkeit: Gemeinsam Vielfalt leben
Gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ist für uns GRÜNE essenziell. Eine faire Verteilung von Chancen und Ressourcen führt zu mehr sozialer Gerechtigkeit.
- Mehr Frauen in Führungspositionen: Wir setzen uns für eine paritätische Besetzung von Gremien in Verwaltung und kommunalen Einrichtungen ein. Wir bitten die Gleichstellungsbeauftragte um regelmäßige Auskunft zur Geschlechterverteilung, um Fortschritte zu dokumentieren und ggf. gegenzusteuern, wenn Ziele nicht erreicht werden.
- Familienfreundliche Arbeitsmodelle: Die Verwaltung als Arbeitgeberin soll flexible und familienfreundliche Arbeitszeiten weiterentwickeln sowie Home Office und mobiles Arbeiten ermöglichen. Das trägt dazu bei, die Arbeitsbedingungen für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie nachhaltig zu verbessern.
- Angsträume vermeiden: Mädchen und Frauen sollen bei allen Projekten zu Stadtplanung, z.B. beim Ausbau der S11, und bei Planungen für das Zanders-Gelände beteiligt werden und mitgestalten, um sicherere öffentliche Räume zu schaffen.
- Beratung und Schutz gewährleisten: Wir setzen uns für die finanzielle Stabilität und Weiterentwicklung unserer Beratungsstellen für Mädchen und Frauen ein. Dabei finden Anliegen des Vereins Frauen stärken Frauen e.V. stets Gehör bei uns. Wir engagieren uns für den Ausbau von Beratungsangeboten und den Schutz in Frauenhäusern.
- Sichtbarkeit und Teilhabe von FINTA*: Wir fördern die gleichberechtigte Beteiligung von Frauen, intergeschlechtlichen, nicht-binären, transgeschlechtlichen und Agender-Personen (FINTA*) in allen städtischen Entscheidungsprozessen. Durch enge Zusammenarbeit mit lokalen LGBTIQ+‑ und FINTA*‑Organisationen, inklusive Beteiligungsformate und gezielte Förderprogramme stärken wir ihre Sichtbarkeit und schaffen diskriminierungsfreie Räume in unserer Stadt.
- Sicher durch die Stadt kommen: Wir fordern ein Budget für preisreduzierte Nacht-Taxifahrten für Frauen und Mädchen, um sichere Heimwege zu ermöglichen.
Verkehr – sichere Mobilität für alle
Das Verkehrsnetz in Bergisch Gladbach ist stark ausgelastet und stößt an seine Grenzen. Besonders zu Hauptverkehrszeiten sind viele Straßen überfüllt, was Klima, Umwelt und Menschen in der Umgebung belastet und auch die Autofahrenden selbst Nerven, Zeit und Geld kostet. Mit dem erwarteten Bevölkerungswachstum und neuen Wohnquartieren, etwa dem Wachendorff-Gelände und dem Zanders-Areal, wird unser Verkehrsnetz in Zukunft noch stärker beansprucht. Wir wollen den Verkehr in Bergisch Gladbach mit der folgenden dreistufigen Strategie weiterentwickeln:
- Verkehr vermeiden: Ein Teil des Verkehrs lässt sich durch geschickte Stadtentwicklung vermeiden. Indem wir beispielsweise die Nahversorgung in den verschiedenen Ortszentren im Stadtgebiet stärken, schaffen wir eine „Stadt der kurzen Wege“ für alltägliche Besorgungen (→ Stadtentwicklung und Wohnen).
- Verkehr verlagern: Ein weiterer Teil des Autoverkehrs lässt sich auf den Umweltverbund (Fuß- und Radverkehr, Bus und Bahn) verlagern. Diese Verkehrsmittel benötigen deutlich weniger Platz und Energie, sind klima- und umweltfreundlich, weniger gefährlich für andere Verkehrsteilnehmende und ruhiger. Gleichzeitig sind Fuß- und Radverkehr, Bus und Bahn kostengünstig und können von allen Menschen auch ohne Auto oder Führerschein (z.B. von Kindern und Jugendlichen) selbstständig genutzt werden.
- Verkehr verbessern: Trotzdem werden auch in Zukunft viele Menschen auf den eigenen PKW angewiesen sein. Durch Vermeidung und Verlagerung von Teilen des heutigen Autoverkehrs verbessert sich der Verkehrsfluss für alle. Darüber hinaus lässt sich der Verkehr insbesondere durch eine Stärkung der Elektromobilität und durch die Sanierung von Straßen verbessern.
Radwege ausbauen und sicherer gestalten
In den letzten Jahren ist der Anteil des Radverkehrs auch in Bergisch Gladbach spürbar gestiegen. Technische Entwicklungen wie E-Bikes und Lastenräder, ein geändertes Mobilitäts-Bewusstsein und verbesserte Radwege haben hierzu beigetragen. Menschen aus allen Bevölkerungsgruppen fahren in Bergisch Gladbach gerne und viel Fahrrad, weil sie an der frischen Luft körperlich aktiv sein möchten oder weil sie so im Stadtgebiet flexibel und schnell unterwegs sein können. Trotzdem gibt es große Potenziale, den Radverkehrsanteil noch weiter zu steigern. Einer Studie des Fraunhofer Instituts zufolge ist auf Wegen bis 30 km sogar eine Verdreifachung des Radverkehrsanteils möglich, wenn es eine attraktive Radinfrastruktur und gute Anbindungen an Bus- und Bahnnetze gibt. Dazu wollen wir folgendermaßen beitragen:
- RadPendlerRouten nach Köln: Von Bensberg und von Bergisch Gladbach sollen qualitativ hochwertige und besonders breite Radwege nach Köln führen. In der vergangenen Ratsperiode wurden hierfür die Routenführungen beschlossen. In den nächsten Jahren wollen wir die Planungen dieser Routen weiter vorantreiben und umsetzen.
- Radverkehrsnetz Bergisch Gladbach: Ergänzend dazu wollen wir innerhalb von Bergisch Gladbach ein engmaschiges Netz von Radrouten schaffen, auf denen der Radverkehr durchgehend auf Fahrradstraßen, Schutzstreifen oder Radfahrstreifen geführt wird. Diese Fahrradrouten wollen wir in den nächsten Jahren umsetzen: Bensberg – Refrath (F2), Gronau – Stadtmitte (F4), Refrath – Stadtmitte (F31/F32), Schildgen – Hand (F7), Hand – Paffrath (F5), Paffrath – Stadtmitte (F6), Schildgen – Dellbrück (F9).
- Radwege pflegen: Die vorhandenen Radwege müssen – ebenso wie Gehwege und Straßen – kontinuierlich instandgehalten werden.
- Radabstellanlagen ausbauen: Wir wollen Anzahl und Qualität der Radabstellanlagen erhöhen. Neben hochwertigen, überdachten Abstellanlagen an wichtigen Punkten (z.B. Bahnhöfen, Schulen, Einkaufsstraßen) soll es auch dezentral viele Abstellmöglichkeiten im gesamten Stadtgebiet geben.
ÖPNV stärken
Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) ist gerade in Kombination mit guten Radwegen und sicheren Radparkplätzen zentraler Baustein eines zukunftsfähigen und effizienten Verkehrssystems. Dank des Deutschlandtickets ist es möglich, einfach und preiswert mit öffentlichen Verkehrsmitteln mobil zu sein. Jetzt muss das ÖPNV-Angebot weiter verbessert werden! Dazu möchten wir mit folgenden Maßnahmen beitragen:
- Ausbau der S11: Unser wichtigstes Verkehrsprojekt in den nächsten Jahren ist der Ausbau der Linie S11. Wir wollen, dass ein zweites Bahngleis gebaut wird, damit die S-Bahn in Zukunft in kürzeren Abständen (fast alle fünf Minuten) und zuverlässiger zwischen Bergisch Gladbach und Köln fährt. In Duckterath und Bergisch Gladbach möchten wir die Bahnhöfe erneuern und barrierefrei gestalten. Gleichzeitig soll der Ausbau der S11 nicht zur Benachteiligung von anderen Verkehrsmitteln oder Anwohnenden führen. Bei Schließung des Bahnübergangs Tannenbergstraße sollen eine Brücke und eine Unterführung für den Auto- und Schwerlastverkehr bzw. für den Fuß- und Radverkehr gebaut werden, damit die Innenstadt gut an die nördlichen Stadtteile angebunden bleibt. Anwohnende wollen wir mit Schallschutzwänden vor Lärmbelästigung schützen. Für die Durchführung dieses Großprojekts stärken wir die neu gegründete Infrastruktur- und Projektgesellschaft Bergisch Gladbach mbH (IPGL).
- Erweiterung und Verlängerung von Stadtbahnlinien: Wir wollen die Fahrgastkapazitäten der Stadtbahnlinie 1 von Köln über Refrath bis Bensberg erweitern und dafür die Haltestellen ausbauen. Außerdem möchten wir die Linie 1 von der heutigen Endhaltestelle Bensberg über Moitzfeld und Herkenrath bis nach Kürten-Spitze verlängern, um auch die ländlicheren Regionen besser an das ÖPNV-Netz anzubinden. Die Linien 3 und 18 aus Köln, die heute in Thielenbruch enden, möchten wir möglichst bis ins Zentrum von Bergisch Gladbach verlängern.
- Barrierefreie Bushaltestellen: Ein Großteil der Bushaltestellen in Bergisch Gladbach ist heute nicht barrierefrei. Das möchten wir ändern, damit alle Menschen den ÖPNV bequem nutzen können. Grundlage hierfür ist ein in der vergangenen Ratsperiode erarbeitetes Konzept zur Priorisierung, nach dem besonders wichtige Bushaltestellen als erstes barrierefrei umgestaltet werden.
Attraktive Gehwege und sichere Schulwege für Kinder
Alle Menschen gehen zu Fuß. Egal ob sie sonst mit Autos, Fahrrädern oder dem ÖPNV unterwegs sind. Es ist die natürlichste und einfachste Art der Fortbewegung – ruhig, kostenlos und platzsparend. Deswegen möchten wir den Fußverkehr noch mehr in Verkehrsplanungen berücksichtigen und weiter stärken, etwa indem wir breite Gehwege mit Begrünung und Sitzgelegenheiten schaffen. Dadurch steigt nicht nur die Verkehrssicherheit in Bergisch Gladbach, unsere Stadt gewinnt auch mehr Lebensqualität.
- Fußgängerzone Schloßstraße: In Bensberg wird aktuell die Schloßstraße aufwendig umgebaut und deutlich attraktiver. Die moderne Schlosstreppe, der neu in Szene gesetzte Emilienbrunnen, hochwertiger Natursteinboden, viele Bänke und Bäume laden zum Flanieren und entspannten Einkaufen ein und bieten ideale Voraussetzungen für eine attraktive Außengastronomie. Wir möchten die Schloßstraße zu einer Fußgängerzone mit Freigabe für den Radverkehr umgestalten, um ihren Charakter einer Einkaufsstraße zu stärken und die Rahmenbedingungen für den Wochenmarkt zu verbessern. Der Busbahnhof und viele Parkplätze in der Nähe ermöglichen eine bequeme An- und Abreise.
- Fußverkehrschecks: Mit gezielten Fußverkehrschecks, wie wir sie bereits in Gronau durchgeführt haben, möchten wir auf wichtigen Gehwegen Verbesserungspotenziale identifizieren. Durch Bündelung von Einzelmaßnahmen (z.B. Bordsteinabsenkung, geordnetes Parken, breitere Gehwege, Grünschnitt) möchten wir die Wege attraktiver und sicherer gestalten.
- Sichere Schulwege: Zu Fuß gehen ist für Kinder die erste Form der selbstständigen Mobilität. Wir möchten die Selbstständigkeit von Kindern fördern und sie im Verkehr besser schützen, insbesondere auf den täglichen Wegen von und zur Schule. Eine Möglichkeit hierfür sind Schulstraßen, mit denen Straßen in unmittelbarem Umfeld von Schulen kurzzeitig vor Schulbeginn für einfahrende Autos gesperrt werden. Auch die neu initiierten Schulexpresse begegnen dem Problem der „Elterntaxis“. Dabei laufen Kinder anfangs gemeinsam mit einem Erwachsenen festgelegte Wege zur Schule. Denn wenn immer mehr Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen, gibt es vor den Schulen jeden Morgen ein Verkehrschaos, das alle Kinder gefährdet.
Autoverkehr verbessern und verträglich gestalten
Das eigene Auto ist und bleibt für viele Menschen das wichtigste Verkehrsmittel. Wir möchten mit folgenden Maßnahmen dazu beitragen, dass man in Bergisch Gladbach gut Auto fahren kann, ohne Mitmenschen, Klima und Umwelt zu stark zu belasten. Der Autoverkehr in unserer Stadt soll nicht zunehmen. Deshalb lehnen wir einen Autobahnzubringer über den alten Bahndamm ab und möchten diesen Weg stattdessen für ÖPNV oder Radverkehr nutzen.
- Straßen sanieren: Viele Straßen in Bergisch Gladbach sind in schlechtem Zustand und müssen saniert werden. Mit dem von uns GRÜNEN priorisierten Straßenbauprogramm wollen wir die Straßen erneuern, bei denen es am dringendsten ist.
- Elektroladeinfrastruktur ausbauen: Elektroautos sind zukünftig ein wichtiges Verkehrsmittel für individuelle Mobilität. Der Bedarf an Ladesäulen im öffentlichen Raum wird in den nächsten Jahren stark steigen. Deswegen haben wir ein flächendeckendes Netz an Elektroladeinfrastruktur geplant, welches in den nächsten Jahren umgesetzt wird.
- Mobilstationen und Carsharing: Ein eigenes Auto zu besitzen, verliert für viele Menschen an Bedeutung. Neben der Stärkung alternativer Verkehrsmittel möchten wir mit einem guten Angebot zum Leihen von Autos, Lastenrädern und E-Bikes dazu beitragen, den Bestand an Autos in Bergisch Gladbach zu reduzieren. Mitarbeitende der Stadtverwaltung sollen für Dienstfahrten möglichst Carsharing-Angebote nutzen. Regionale Mitfahrplattformen können individuelle Fahrtkosten senken und neue Kontakte ermöglichen. Mobilstationen sollen z.B. auf dem neuen Zanders-Gelände und in der Nähe von ÖPNV-Haltestellen entstehen und ausgebaut werden, um die verschiedenen Verkehrsmittel zu vernetzen. Das neue Zanders-Gelände wollen wir so möglichst autoarm gestalten. Damit wirken wir auch dem Mangel an öffentlichen Parkplätzen entgegen.
- Tempo 30: Mit einer Begrenzung der Höchstgeschwindigkeit auf 30 km/h werden unsere Straßen sicherer, leiser und lebenswerter. Wir wollen die Möglichkeiten der neuen Straßenverkehrsordnung nutzen und Tempo 30 auf mehr Straßen in Bergisch Gladbach einführen.
Kultur und Sport – eine aktive Stadtgesellschaft
Unsere lebendige Stadtkultur in Bergisch Gladbach lebt von gemeinsamen Kultur- und Sportereignissen. Wir GRÜNE setzen uns für den Erhalt, die Förderung und Weiterentwicklung dieser Vielfalt ein.
Kultur braucht Orte und Möglichkeiten
Eine aktive Kulturlandschaft macht Bergisch Gladbach lebenswerter und fördert den sozialen Zusammenhalt. Kulturelle Erlebnisse schaffen Räume für Begegnung und Austausch und tragen zur kreativen Entwicklung unserer Stadt bei. Wir GRÜNE stehen für ein starkes städtisches Kulturprogramm und die Förderung der Freien Kulturszene.
- Teilhabe für alle ermöglichen: Unsere städtischen Kulturangebote müssen inklusiv sein. Wir wollen allen Menschen – unabhängig von Alter, Herkunft, sozialem Status oder individuellen Einschränkungen – die Möglichkeit geben, am kulturellen Leben teilzuhaben.
- Kulturelle städtische Infrastruktur stärken: Wir möchten Büchereien, Museen, Theater, Konzerte, Galerien, Jugendzentren und die Volkshochschule weiter fördern. Die neue Stadtbücherei soll ein zentraler Begegnungsort werden. Die Programme für Kinder und Jugendliche sollen gestärkt werden.
- Abwechslungsreiche Veranstaltungen sichern: Stadtfeste, Kultursommer, Film- und Theaterfestivals, Lesungen und Chor- und Symphoniekonzerte sind spannende Kulturerlebnisse, die wir weiter unterstützen. Die Förderung der Freien Szene ist uns ein großes Anliegen.
- Raum für Kreativität schaffen: Auf dem Zanders-Gelände soll ein Initiativen-Haus für Ateliers, Proberäume und Bürgerprojekte entstehen – ein Treffpunkt für die Freie Kulturszene.
- Fördermittel nutzen: Die aktive Unterstützung bei der Suche nach Fördermitteln ist wichtig, da der kulturelle Bereich aus dem städtischen Haushalt allein nicht finanziert werden kann.
- Stadtverbände fördern: Die Stadtverbände für Kultur und für Musik sind wichtige Partner für die kulturelle Angebotslandschaft in Bergisch Gladbach. Zur kontinuierlichen Kooperation der Stadtverbände mit Politik und Verwaltung muss das von uns geschaffene Rederecht im Kulturausschuss erhalten bleiben.
Bürger*innen-Beteiligung: Qualität stärken, Demokratie leben
Bei wichtigen Entscheidungsprozessen, zum Beispiel im Rahmen von Verkehrsprojekten, sollen die Bürgerinnen und Bürger informiert und beteiligt werden. Wir stehen für einen Ausgleich zwischen lokalen und gesamtstädtischen Belangen.
- Aktive Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern verbessert den Zusammenhalt einer Stadtgesellschaft – dafür muss sie wertschätzend, systematisch und transparent durchgeführt werden. Ein kontinuierlicher Dialog mit allen Akteuren der Stadtgesellschaft ist durch Bürger*innen-Sprechstunden und im Rahmen von Stadtentwicklungs- und Verkehrsprojekten abzusichern.
- Mitwirkung ausbauen: Großprojekte müssen frühzeitig und umfassend mit Bürgerinnen und Bürgern erörtert werden. Wir stärken die repräsentative Beteiligung in diesen Formaten. Besonders junge Menschen sollen dabei angesprochen und kontinuierlich beteiligt werden. Bürger*innen-Gutachten können als direkte Mitgestaltungsmöglichkeit punktuell eingesetzt werden. Dabei werden zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger gebeten, Empfehlungen zu politischen oder gesellschaftlichen Fragen zu erarbeiten.
Sport verbindet – Mehr Raum für Sport in Bergisch Gladbach
Wir GRÜNE setzen uns für eine stärkere Förderung des Sports ein – von den Vereinen bis hin zu offenen Bewegungsräumen und Möglichkeiten zum Spielen in der Stadt. Die 70 Sportvereine mit ihren 24.000 Mitgliedern sind nicht nur Orte der körperlichen Aktivität und des Wettkampfs, sondern auch Orte der Teilhabe, Inklusion und unserer demokratischen Gemeinschaft.
Mit den folgenden Maßnahmen machen wir Sport für alle zugänglich – nachhaltig, inklusiv und zukunftsorientiert.
- Diskriminierungsfreie Sportangebote: Wir schaffen sichere, inklusive Bewegungsräume und unterstützen gezielt unterrepräsentierte Gruppen wie junge Frauen, queere Menschen oder Menschen mit Behinderung. Auch Individual- und Trendsport sollen gefördert werden. Wir übernehmen die politische Verantwortung zur Schaffung diskriminierungsfreier Bewegungsräume und Sportangebote, in denen sich alle sicher fühlen. Dafür sind gezielte finanzielle Unterstützungen und funktionsgerechte, zukunftsfähige Sportstätten wichtig.
- Schwimmen für alle: Jedes Kind (und jeder Erwachsene) in Bergisch Gladbach soll schwimmen lernen können. Die Förderung des Schwimmunterrichts bleibt eine zentrale Aufgabe.
- Sportvereine stärken: Den „Pakt für den Sport“ wollen wir erneuern und weiterentwickeln. Der Stadtsportverband ist ein wichtiger Partner für die Sportentwicklung in unserer Stadt.
- Sport in Schule und Freizeit: Wir fördern die Verzahnung von Schule, Sport und Freizeiteinrichtungen durch die Stadt. Gerade die Ganztagsbetreuung in den Schulen braucht Sportangebote für den Alltag von Kindern und Jugendlichen.
- Mehr Bewegungsräume in den Stadtteilen: Nach dem Mehrgenerationenpark in Refrath, dem geplanten Skatepark an der Saaler Mühle, der Calisthenics-Anlage auf dem CarPark-Gelände und der Sportanlage in Katterbach wollen wir weitere niedrigschwellige Bewegungsorte schaffen. Die Sportentwicklungsplanung muss vorangetrieben werden.
- Bolzplätze pflegen: Wir wollen die vorhandenen Bolzplätze besser pflegen lassen und so einfache und kostengünstige Möglichkeiten „zum Kicken“ schaffen.
- Schulhöfe öffnen: Wir wollen prüfen lassen, welche Schulhöfe für eine Öffnung außerhalb der Schulzeiten geeignet sind und so mehr Spiel- und Sportmöglichkeiten in den Quartieren schaffen.
Wirtschaft und Energie – nachhaltiges Wachstum und sichere Versorgung
Die vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen in Bergisch Gladbach sind die Basis für den Wohlstand unserer Stadt. Sie geben den Menschen Arbeit, bieten Dienstleistungen und Produkte an und sichern mit der Gewerbesteuer einen großen Anteil am städtischen Haushalt.
Um das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen, muss die Wärmewende gelingen. Die kommunale Wärmeplanung ist für Bergisch Gladbach eines der herausforderndsten Projekte der kommenden Jahre. Der Fahrplan liegt nun vor und zeigt den Weg hin zu einer klimaneutralen Wärmeversorgung in Bergisch Gladbach auf. Unsere Stadt muss dabei eine Vorbildfunktion einnehmen und in enger Kooperation mit der Wirtschaft, der BELKAW, der Bürgerenergiegenossenschaft und den Bürgerinnen und Bürgern die Wärmewende gestalten. Die Stadt bezieht auf unsere Initiative hin seit 2023 Ökostrom. Aufgrund der lockeren Siedlungsstruktur unserer Stadt wird die Wärmepumpe die vorrangige Wärmeversorgungstechnologie in privaten Haushalten sein, ergänzt durch Photovoltaikanlagen und Batteriespeicher. Die CO2-neutrale Energieversorgung unserer Gewerbegebiete und einiger verdichteten Innenstadtlagen ist eine große Herausforderung. Von den lokalen Gegebenheiten hängt ab, ob der Anschluss an ein Wärmenetz rentabel sein kann und/oder die Anbindung an das geplante Wasserstoff-Kernnetz möglich ist.
Wir GRÜNE wollen die Wirtschaftskraft Bergisch Gladbachs mit den folgenden Maßnahmen nachhaltig stärken, damit unsere Stadt ein attraktiver Standort zum Leben und Arbeiten bleibt. Damit ziehen wir kreative und innovative Unternehmensgründungen an und bestärken gleichzeitig bereits vorhandene Unternehmen darin, ihre Geschäftsmodelle nachhaltig und zukunftssicher auszurichten.
- Wirtschaftsförderung stärken: Die Wirtschaftsförderung als Beratungs- und Dienstleistungsangebot der Stadt für die hier ansässigen Unternehmen wollen wir GRÜNE weiter stärken. Damit unterstützen wir die Bestandspflege sowie Neuansiedlungen, Verlagerungen und Existenzgründungen. Wir GRÜNE sehen in den zukunftsorientierten und veränderungsbereiten Unternehmen Bergisch Gladbachs wichtige Partner auf dem Weg zu einer nachhaltig wirtschaftenden Stadtgesellschaft. Wir wollen lokale Unternehmen für eine Umstellung auf ressourcenschonendes Wirtschaften gewinnen und sie in ihrem Veränderungsprozess unterstützen.
- Lokale Netzwerke: Die Weiterentwicklung des Wirtschaftsraumes Bergisch Gladbach gehen wir GRÜNE in konzentrierter Netzwerkarbeit an. Hierfür werden wir die Kreishandwerkerschaft gemeinsam mit der Rheinisch-Bergischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft sowie lokale Wissensträger zu zielgerichtetem Austausch im Rahmen eines Runden Tisches für nachhaltiges Wirtschaften einladen.
- Zukunftsfähige Wärmeversorgung: Die kommunale Wärmeplanung steht bei der Weiterentwicklung der Gewerbegebiete in Richtung klimaneutrale Energieversorgung vor großen Herausforderungen. Mittelfristig wird der Umstieg auf nicht-fossile Energieträger ein Standortvorteil für alle Gewerbetreibenden sein. Deswegen wollen wir die lokale Wärmewende vorantreiben.
- Moderne Verkehrsinfrastruktur: Wir möchten in unsere Straßen, Radwege und öffentliche Verkehrsmittel investieren, damit alle Menschen schnell und sicher zur Arbeit oder zum Einkaufen kommen. Ein flächendeckendes Angebot an E-Ladesäulen ist Voraussetzung für die Verkehrswende hin zur Elektromobilität. In der vergangenen Ratsperiode wurden dafür die Planungen erstellt. Der weitere Ausbau läuft.
- Attraktive Zentren für den Einzelhandel: Mit attraktiven Nahversorgungszentren, die mit allen Verkehrsmitteln gut erreichbar sind und in denen man sich gerne und lange aufhält, stärken wir den lokalen Einzelhandel. Die Schloßstraße in Bensberg wollen wir zur Fußgängerzone mit Freigabe für den Radverkehr machen. Studien zeigen, dass die Bedeutung des Autos für den Einzelhandel überschätzt wird und dass vor allem Fußgänger und Radfahrende den Geschäften einen hohen Umsatz bringen.
- Mehr Wohn- und Arbeitsplätze: Auf dem Zanders-Gelände wollen wir jeweils mehrere tausend neue Wohn- und Arbeitsplätze nah beieinander schaffen, mit guter verkehrlicher Anbindung. Durch diese Verdichtung stärken wir sowohl Angebot als auch Nachfrage für Wirtschaftsleistungen im Zentrum unserer Stadt (→ Stadtentwicklung und Wohnen).
- Fachkräftemangel durch Betreuungsangebote entgegenwirken: Auch für die Wirtschaft in Bergisch Gladbach ist der Fachkräftemangel aktuell eine der größten Herausforderungen. Dem begegnen wir mit dem weiteren Ausbau der Betreuungsangebote.
- Nachhaltige Energieversorgung: Wir GRÜNE unterstützen jede Form der alternativen Energieerzeugung – Bürgerenergiegenossenschaft genauso wie die Installation von PV-Anlagen auf städtischen Gebäuden. Über unsere Beteiligung an der BELKAW unterstützen wir Projekte für Freiflächen-PV und den Bau von Windenergieanlagen im Versorgungsgebiet.
- BELKAW stärken: Die BELKAW als unser lokales Stadtwerk muss bei der Energiewende eine entscheidende Rolle spielen. Als Partnerin rund um Wärme, Strom und Wasser muss sie ihren Kunden in Zukunft alle relevanten klimaneutralen Energiedienstleistungen aus einer Hand bieten. Dafür wird ein entsprechender Transformationsplan erstellt.
- Best-Practice-Beispiele: Niederschwellige, persönliche Beratungsangebote und Nachahmerprojekte sind essenziell. Die von unserem Klimaschutzmanagement initiierten Wärmepumpenpartys sind hierfür ein gutes Vorbild.
- Kreislaufwirtschaft fördern: Wir unterstützen die Kreislaufwirtschaft, damit begrenzte Ressourcen effizient genutzt werden und Abfall minimiert wird. Im großen Stil wollen wir dies bei den Bauvorhaben auf Zanders realisieren– hier soll zirkular gebaut werden, d.h. vorhandene Materialien (graue Energie) aus abgebrochenen Häusern werden vor Ort neu verwendet. Die Feuerwache Süd wird zum großen Teil „cradle-to-cradle“ gebaut. Aber auch vermeintlich kleinere Maßnahmen, wie die Einführung einer Verpackungssteuer in der Gastronomie, fördern die Kreislaufwirtschaft und sorgen zudem für mehr Sauberkeit in unserer Stadt.
- Verantwortungsvolle Vergabe: Bei der Vergabe öffentlicher Aufträge wollen wir GRÜNE die Lebenszykluskosten sowie den sozial-ökologischen Fußabdruck (CO2-Verbrauch, Rohstoffe, Arbeitsbedingungen) endlich angemessen berücksichtigt wissen. Dadurch werden mehr Aufträge regional (und zugleich EU-rechtskonform) vergeben werden.
- Digitale Bauakte: die Digitalisierung aller Unterlagen des Bauamtes wurde begonnen, damit in Zukunft alle Bauanträge digital gestellt werden können. Hiervon versprechen wir uns schlankere und schnellere Genehmigungsverfahren.
Verwaltung und Finanzen – mit knappem Geld die Stadt modernisieren
Unsere Stadtverwaltung dient allen Bürgerinnen und Bürgern Bergisch Gladbachs. Mit den folgenden Maßnahmen möchten wir sicherstellen, dass die Verwaltung die nötigen Transformationsprozesse und Pflichtaufgaben weiter bewältigen kann.
- Fachkräfte gewinnen: Wir brauchen eine leistungs- und zukunftsfähig ausgerichtete Kommunalverwaltung mit qualifizierten und motivierten Mitarbeitenden. Viele Kolleginnen und Kollegen konnten in den letzten Jahren hinzugewonnen werden. Wichtige Bereiche wie Klimaschutzmanagement und kommunale Wärmeplanung wurden neu geschaffen. Der demografische Wandel und der Fachkräftemangel stellen jedoch auch unsere Verwaltung vor enorme Herausforderungen. Um handlungsfähig zu bleiben, müssen wir weiter gezielt in die Gewinnung und Qualifizierung von Mitarbeitenden investieren.
- Digitalisierung vorantreiben: Gleichzeitig bietet die Digitalisierung enorme Chancen, Verwaltungsprozesse effizienter und bürgerfreundlicher zu gestalten, die wir nutzen müssen. Unser eingeschlagener Weg zeigt erste Erfolge. So konnte sich Bergisch Gladbach bei der Bewertung der Städte anhand ihrer digitalen Entwicklung im sogenannten Smart City Index stark verbessern. Ein eigenes Sachgebiet IT-Schulverwaltung mit neun Mitarbeitenden wurde eingeführt, sodass der „Digitalpakt Schule“ für die digitale Erschließung und Ausstattung der Schulen zügig vorangeht. Weitere digitale Werkzeuge für die Haushaltsplanung sind eingeführt, das Dokumentenmanagementsystem oder die digitale Bauakte sind im Aufbau. Klar ist aber: hier liegt noch viel Arbeit vor uns!
- Moderne Arbeitsumgebungen: Die Stadt Bergisch Gladbach ist Arbeitgeberin für über 1.000 Menschen. Diesen und zukünftigen Mitarbeitenden müssen wir attraktive und zeitgemäße Arbeitsumgebungen bieten. Der Auszug aus den maroden Stadthäusern am Konrad-Adenauer-Platz ist lange überfällig. Wir haben es geschafft, unter anderem mit dem ehemaligen AOK-Gebäude an der Bensberger Straße ein neues, modernes Stadthaus anzumieten, in dem zukünftig auch ein Bürgerbüro Dienstleistungen in einer ansprechenden Umgebung anbietet. Der für 2026 geplante Umzug muss weiter mit hoher Priorität geplant werden, damit er möglichst reibungslos verläuft.
Nachhaltige und zukunftsfähige Finanzen als Grundlage für eine handlungsfähige Stadt
Trotz freiwilliger Haushaltssicherung bleibt der Haushalt Bergisch Gladbachs strukturell unausgeglichen. Die Bewältigung der Krisen der letzten Jahre – von der Corona-Pandemie über hohe Flüchtlingszahlen bis hin zu den Folgen des Ukrainekriegs und der Energiekrise – stellt auch hier eine enorme finanzielle Belastung dar.
Gleichzeitig dürfen wir nicht an der falschen Stelle sparen: Investitionen in Klimaschutz, zukunftsfähige Wärmeversorgung, Klimaanpassung, sichere Verkehrsinfrastruktur sowie in Schulen und Kitas sind essenziell für eine auch in Zukunft lebenswerte und widerstandsfähige Stadt. Gerade in den Kommunen muss der Staat beweisen, dass er handlungsfähig ist und die drängenden Herausforderungen bewältigen kann – dafür braucht es ausreichende Finanzmittel.
Unser Ziel ist ein langfristig ausgeglichener Haushalt. Dafür setzen wir auf eine solide Finanzplanung, Effizienzsteigerungen durch Digitalisierung in der Verwaltung und eine gerechte Einnahmenverteilung. Auch moderate Steuererhöhungen können dabei ein mögliches Mittel sein, um die notwendigen Investitionen abzusichern und den sozialen Zusammenhalt in unserer Stadt zu gewährleisten.
Gleichzeitig müssen wir weiter Finanzmittel akquirieren. Eine entsprechende Kompetenzstelle in der Verwaltung ist eingerichtet, um die auf EU-, Bundes- und Länderebene verfügbaren Fördergelder systematisch für die Weiterentwicklung unserer Stadt zu erschließen. Im Bereich Klimaschutz und kommunale Wärmeplanung war dies schon sehr erfolgreich.