Schulen gemeinsam aufbauen statt zu spalten!

„Wird unsere Schule abgerissen?“ Aufregung herrschte vergangene Woche unter Schülerinnen und Schülern der Integrierten Gesamtschule Paffrath (IGP). Zuvor hatte ihnen die CDU direkt vor dem Gebäude Flyer in die Hand gedrückt. Unter dem Titel „IGP: Abriss?cSanierung?“ lud die Partei darin zu einer „Infoveranstaltung“ am 1. Juni in der Schule ein: Der CDU-Ortsverband verkündet in dem Flugblatt, er habe Fachleute aus der Stadtverwaltung/Gebäudewirtschaft eingeladen, „um Ihnen und uns Rede und Antwort zu stehen.“

Unabhängig vom Erfolg oder Misserfolg des Events kritisiert die grüne Stadtratsfraktion Art und Tonfall dieser vorgezogene Wahlkampfaktion: „Es ist okay, wenn eine Partei öffentlich auf Probleme an einer Schule hinweist“, so der grüne Fraktionsvorsitzende Dr. Friedrich Bacmeister. „Wer hier aber den Finger auf andere richtet, zeigt mit vier Fingern auf sich
selbst zurück. Wer hat denn in den langen Jahren, in denen die Schulgebäude verfielen, diese Stadt gelenkt?“

Zur geplanten CDU-Veranstaltung an der IGP schreibt der Jurist: „Wenn die Stadt oder die Schule zu einem Infoabend einladen – prima. Aber wenn sich die Ex-Regierungspartei in ein marodes Schulgebäude setzt, um dort den Anwalt der Vergessenen zu spielen, ist das blanker Populismus.“

Auch die grüne Ratsfrau Dr. Anna Steinmetzer, seit kurzem Vorsitzende des Ausschusses für Schule und Gebäudewirtschaft (ASG), zeigt sich enttäuscht über den Rückfall der CDU in den Wahlkampfmodus: „Im Schulausschuss schien zuletzt Aufbruchstimmung zu herrschen. Drei Projekte wurden vergangene Woche einvernehmlich im ASG genehmigt: der Skaterpark und die Fahrradstellplätze am OHG/OHR sowie eine Pausenhofüberdachung in Moitzfeld, die nun von der agilen Schulbau GmbH umgesetzt werden können“. Es sah aus, als wollten alle Parteien gemeinsam anpacken, um die mühsame Modernisierung der Schullandschaft voranzubringen. „Bei der IGP sollten wir ebenso handeln statt zu polarisieren“, so Steinmetzer.

Anna Maria Scheerer, Stellvertretende Bürgermeisterin und ebenfalls grünes Mitglied im ASG, bittet alle Kräfte der Stadt, jetzt schleunigst die IGP-Probleme zu beheben und gemeinsam nach vorne zu blicken, wo noch viele Aufgaben warten: „Mit Gründung der Schulbau GmbH wurde ein guter, zukunftsweisender Schritt getan. Und den verdanken wir Bürgermeister Frank Stein und seiner Gestaltungsmehrheit im Rat, während die CDU lange Bedenken gegen die GmbH hegte“, erinnert sich Scheerer. Die tiefgreifenden Gebäudeprobleme der IGP und anderer Schulen würden mittlerweile klar von der Stadtverwaltung benannt und adressiert. Auch bei den Grundschulen gebe es Fortschritte.

Scheerer weiter: „Dank der Schulbau GmbH wird es zum neuen Schuljahr zwei Sofortschulen geben – ein tolles Tempo. In Bensberg wurde der Grundstein für eine neue GGS gelegt. Sogar die lange von uns geforderte Digitalisierung der Schulen schreitet endlich voran – alle Fördergelder sind beantragt. Es tut sich was.“

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